Merve Verlag: ISBN 978-3-88396-246-7
Aus dem Vorwort von Bruno Latour:
"Sicher koennten unsere Gesellschaft und Sprache, unser Verstand und Gehirn die Ursache fuer ein Missverstaendis sein, aber der Hauptpartner, der nach den Quellen von Ungewissheiten befragt werden muss, ist die Komplexitaet der Welt, die nicht draussen wartet und sich selbst nicht gleich bleibt."
.....eines normativen Pruefsteins zur Trennung von guter und schlechter Wissenschaft, der nicht nach den Grenzen der menschlichen Vorstellung sucht, sondern nach der Art und Weise der Welt, Grenzen abzustecken....
S. 13
....denn sie nimmt die mormative Aufgabe der Epistemologie auf sich, fuehrt sie aber aus, indem sie die Werkzeuge von Metaphysikern wie Leibniz oder Whitehead benutzt,...
S. 15
.., in der aber Wissenschaft und Philosophie gezwungen werden, wieder zu harten ontologischen und politischen Fragen zu werden- "
S. 16
...erkennen die Uebereinkunft nicht an, die folgendermassen definiert werden kann: erstens eine Aussenwelt, die unberuehrt von menschlichen Haenden und undurchlaessig fuer die menschliche Geschichte ist; zweitens ein Geist, der in sich selbst isoliert ist und danach strebt, zur absoluten Gewissheit ueber die Gesetze der Aussenwelt zu gelangen, drittens eine politische Welt dort unten, die von der Aussenwelt und vom Geist im Inneren deutlich underschieden ist, und die von Launen und Leidenschaften, von Gewaltausbruechen und aufflammenden Leidenschaften bewegt wird, von kollektiven Phaenomenen, die nur durch den Einsatz der universellen Gesetze der Wissenschaft beruhigt werden koennen, webenso wie ein Feuer nur durch Wasser, Schaum und Sand geloescht werden kann...
S.17
..Doch Isabelle Stengers hat, wie ihr einzig wahrer Mentor Deleuze, nichts uebrig fuer das kritische Denken. ...Sie behauptet, dass diese Sphaeren gar nicht existieren und nie existiert haben: Die Welt is nicht aussen, der Geist ist nicht Innen, die Politik ist nicht dort unten und der Physiker Gott hat seinerseits keinen Ueberblick von irgendwo....dass man ganz und gar ausserhalb der Kantianischen Uebereinkunft und damit auch ausserhalb ihrere kritischen Bewertung denken kann. Wennn es nicht Kant ist, dann nehmen sie an, muss es Wittgenstein sein. Wenn die modernistische Begruendung unmoeglich ist, dann muss es die staendige Ironie sein, die gegen das Fehlen jeder Begruendung eingesetzt wird."
S. 18