Notizen zu Unter Linken

Einverstanden mit Fleischhauer, dass es links und rechts nocht gibt. Deswegen definiere ich mich aus als "links".   Es ist aber zweifelhaft ob Fleischauer das trifft, was links ist:  Haltung zur Naturwissenschaft ie.: Hier ist der Seitenwechsel der Linken ins Konservative Lager zu untersuchen: zu unterscheiden vielleicht zwischen "Konservativen"; Reaktionaeren und Progressisten ? Die sind heute gleichmaessig bei links und rechts verteilt.

Wo Fleischauer die Linke authentisch haut, ist in den Kapiteln ueber den Fortschrittsglauben.  Unkritischer Fortschrittsglauben fuehrt zu Absoloutismus, Wer weiss was recht ist, hat das Recht zu allem.

Gleichsetzung von Nationalsozialismus und Stalinismus: das nicht zur Relativierung der Verbrechen des Stalinismus nutzen.  Ich habe in vielen Gespraechen die Meinung vertreten, dass nur die Linke zum Absolutismus faehig ist, weil der Rechten die Grossen Gedanken fehlen.  Die Rechte bringt Diktaturen hervor wie Pinochet und Franco, aber nicht Hitler und Mussolini.

Gerade darauf wirft FLeischhauer fuer mich ein neues Licht in der Zitierung von Goetz Aly, der die Nazis als  "GefaelligkeitsDiktatur" bezeichnet, die das VOlk nicht fuer grosse Ideend sondern fuer Brot und Butter gewoonen hat.  Aber dann waren da doch die Ideen der Rechten: Volk, Fueher, Vaterland, Familie.

Die Linke lehnt theroretisch das Konzept des Fuehrers ab, das sie ja theoretisch egalitaer ist. Praktisch bringt jede linke Bewegung Fuehrer hervor und auch schlimmeres.  Es muss das etwas in der menschlichen Natur geben, das der "Fuehrungslosigkeit" widerspricht.   Gedankensprung:  Das ist ein positives Element im Konservativismus. Sie fuehrt das "Fuehren" zureuck auf die Familie, wo es ein natuerliches Fuehrungsprinzip gibt.  Aber das wollen wir auch nicht mehr!

 

 

Ich bin jetzt fertig mit Fleischhauers Buch "Unter Linken" und habe eine wichtige Entdeckung gemacht!  Ich bin ein Konservativer! Es ist weit schrecklicher: auch die maoistische Organization, der ich in den 70er Jahren angehoerte war konservativ.

Ich will jetzt nicht mit der Geschichte vom Natodoppelbeschluss anfangen, den die Maoisten anfang der 80er Jahre unterstuetzten und worueber ich damals schon in meinem Hannoveraner Jahren mit dem Sekretaer der sozialistischen Jugen die Falken Frank Bsirske fast zu Handgreiflichkeiten kam.  Sogar darin finde ich Gemeinsamkeiten mit Jan Fleischhauer! :-)

Fleischhauers Kritik der Linken ist unterhaltsamer bullshit. Man merkt auch, dass er jung ist und aufgewachsen in den  80ern :-)

Da auch er es mit biographischen Einsprengseln hat, fang ich auch mit einem an.  Ich erinnere mich an einen Disput mit Frank Bsirske, der auch fast Handgreiflichkeiten geendet haette. ueber den NATO Doppelbeschluss (SS20 weg und keine Cruise missiles oder Cruise missiles).  Bsirske, der Funktioniaer der Sozialistischen Jugend Deutschlands "Die Falken", sah darin ein weiteren Beweis fuer die Aggressivitaet des imperialistischen Kapitalismus, waehrend ich der 20 jaehrige Maoist, im Beschluss der NATO einen gerechtfertigten Selbstverteidigungsakt der westlichen Laender sah.

Spass beiseite. Ich stimme mi fast t allem ueberein, was Fleischhauer schreibt und bin trotzdem ein Linker.  Ein Linker Skeptiker, der auch nicht an die Konservativen glaubt...."bis si in den zwanzig Jahren an der Seite der Gruenen lernte, Gentechnik, Kernkraft und sogar Hochgeschwindigkeitszuege al unmodern zu empfinden und die Patchworkfamilie als modern""  Das ist eben das Problem, man spuert ueber Strecken, wie Fleischhauer traditionellen Werten hinterherweint.  Aber bei allen guten Willen: Di Reduzierung der Dauer einer durchschnittlichen neugeschlossenen Ehe in Deutschland auf 8-10 Jahre, ist nun wirklich nicht den Linken anzulasten, sondern eben der unzulaenglichen menschlichen Natur, deren Akzeptanz Fleischhauer ansonsten fuer so wichtig haelt"

 

 

 

"Aber damals galt ein Interesse an der Naturwissenschaft als grundsaetzlich verdaechtig: spaetestens nach der Lektuere von Friedrich Duerrenmatts "Die Physiker, einem Pflich buch an Deutschen Schulen, war im Unterricht Einigkeit hergestellt, dass der Forschungsdragn irgendwann jeden, der einen Erlenmeyerkolben zu schwenken verstand, ueber die moralischen Grenzen hinwegtragen wuerde:" (S.313"

 

""Der Konservative steht staunend vor der Unvernunft der Welt, aber er akzeptiert sie kopfschuettelnd als Tatsache des Lebens"

S. 310

"Die Linke is in besonderer Weise anfaellig fuer Untergangsszenarien, jeder neue Weltschrecken wir mit zusammengebissenen Zaehnen (und leuchtenden Augen) begruesse.

 

"Der Mensch braucht Regeln und Grenzen, die Abwesenheit von Aufsicht und damit der Angst vo Entdeckung, Blossstellung und Strafe foerdert sittliche Aufloesung und Buergerkrieg".

Sich einrichten, das bringt keinerlei Entwicklung. Ohne die Ideale der Linken werden die Konservativen opportunistische Verfechter des Status Quo.

Naturwissenschaftliche Forschung ist revolutionaer und akzeptiert gerade nicht das Gegebene!!!

 

 

Fleischhauer produziert einen Popanz, eine Linke, die es so gar nicht gibt.  D.H. keineswegs, dass ich nicht ueber weite Strecken mit ihm uebereinstimme. Ich bin zutiefst von seiner These des Antisemitismus in der Linken ueberzeugt. Davon ist kaum eine Stroemung der Linken ausgenommen.  Im Kongo kann ein Regime Millionen hinmetzeln - und keiner sagt was, eine einzige israelische Vergeltungsaktion gegen palestinensische Raketenwerfe fuerht zu Massendemonstrationen.  Fleischahuers Geschichte von dem RAF Terroristen der die Passagiere der entfuehrten El AL Maschine in Juden und Nichtjuden aufteilte ist noch heute schockierend.

 

Utopie/ Fortschrittsglaube/Paradies auf Erden

- Die Rechte rechtfertigt jedes existierende Elend

- Die Negierung des Fortschritts is konservativ, aber auch die Gruenen negieren Fortschritt (wenn man am Abgrund steht....)

 Fleischhauer creiert eine Kontinuitaet der Linken von der Wiedertaeufer republik bis Stroebele und bringt auch noch Platon darein,  Untersucht nicht die Brueche.

Das Hauptstueck der Linken ist heute konservativ,  Links und rechts haben im 20. Jahrhundert Paradigmen ausgetauscht.  Im 19. Jahrhundert jammerte die Rechte ueber das verlorene Paradies der Vergangenheit und war Fortschritts skeptisch.  Die Linke vertrat, dass die Menschheit unterwegs ist zur Verbesserung des Daseins.  Heute elogieren die Linken di guten Wilden und die verlorene gute alte Zeit, waehrend eher auf der Rechten Fortschrittsglaube existiert.

Die Antigorleben und Anti Stuttgart21 Demonstrationen sind schlichtweg reaktionaiere.  Welche Gruene haette die Idee von Mega Sonnen Kraftwerken in Der Sahara.  Sie streigen ueber Hochspannungsmasten um den Oekostrom aus Norwegen zu beziehen.

Nach Fleischauers Darstellung bin ichmit SIcherheit seit 1981 kein Linker mehr, habe es bei den Gruenen gerade 6 Monate augehalten.

Fleischhauer beschreibt eine bestimme Deuthsche Kultur und kann auch nicht erklaeren, warum dies eine Leitkultur geworden ist.

Hoffnung in denFortschritt ist nich Utopieglaube

 

 

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